Brand in Wohnhaus – Bewohnerin erliegt Verletzungen

15. 06. 2022

Essentho. Ein Brandeinsatz mit Menschenrettung hat gestern Abend die Feuerwehr im Marsberger Ortsteil Essentho gefordert. In einem Einfamilienhaus brach im Erdgeschoss ein Feuer aus. Der Einsatz nahm eine tragische Wendung: Eine Hausbewohnerin, die von der Feuerwehr noch aus dem Haus gerettet worden war, erlag im Krankenhaus ihren schweren Verletzungen.
Gegen 21 Uhr wurden die Feuerwehren aus Essentho, Meerhof, Oesdorf, Westheim und Marsberg sowie die First Responder aus Essentho und der Rettungsdienst aus Lichtenau und Marsberg alarmiert. Das Alarmstichwort zeigte „Wohnungsbrand mit Menschenleben in Gefahr“ an.
Beim Eintreffen der Löschgruppe Essentho konnte starke Rauchentwicklung aus dem Erdgeschoss eines Einfamilienhauses festgestellt werden. Nach Auskunft von Nachbarn befand sich die Hausbewohnerin, eine ältere Frau, noch im Gebäude. 
Die Wehrleute drangen daraufhin unter Atemschutz in das Gebäude ein und nahmen einen Löschangriff zur Menschenrettung vor. Sie fanden die Frau bewusstlos im Brandraum, über ein Fenster wurde sie aus dem Haus gerettet. Die Rettungskräfte mussten anschließend eine Reanimation einleiten, die mehrere Minuten dauerte. Diese Maßnahmen der First Responder aus Essentho und des Rettungsdienstes zeigten an der Einsatzstelle zunächst noch Erfolg. Nachdem die Frau reanimiert und stabilisiert worden war, wurde sie ins Marsberger Krankenhaus gebracht. Wie die Polizei mitteilte, erlag sie dort einige Stunden später ihren schweren Verletzungen.
Im weiteren Einsatzverlauf wurden weitere Einsatzkräfte unter Atemschutz in das Haus geschickt, um den Brand zu bekämpfen, auf weitere mögliche Brandherde zu kontrollieren und das Haus umfassend zu belüften. Dazu wurden zwei Einsatzabschnitte gebildet, so dass von zwei Zugängen diese Maßnahmen zielführend umgesetzt werden konnten.
Bei der Kontrolle des Gebäudes kam auch die Drohne der Feuerwehr Marsberg zum Einsatz, die für diese Zwecke erneut gute Dienste erwies. 
Es konnten weitere Brandherde ausgeschlossen werden, das Feuer blieb auf das Erdgeschoss der Wohnung beschränkt, das Haus dürfte allerdings erst einmal nicht bewohnbar sein.
Insgesamt waren etwa 80 Feuerwehrfrauen und -männer vor Ort, ebenso Polizei, First Responder und Rettungsdienst. Unter der Leitung des Leiters der Feuerwehr Marsberg, Cyrill Stute, zog sich der Einsatz bis in die Nachtstunden hin.
Der Ehemann der geretteten Frau, der zum Zeitpunkt des Feuers nicht zu Hause war, kam bei seinen Kindern unter. Um die Angehörigen kümmerte sich eine Notfallseelsorgerin. Ebenso stand das PSU-Team des HSK für die Einsatzkräfte zur Verfügung, die an der Rettung und Reanimation der Frau beteiligt waren. Die Kriminalpolizei wird Ermittlungen zur Brandursache aufnehmen.

Für die Einsatzkräfte, die unter Atemschutz ins Gebäude vorgingen, wurde zunächst aus Marsberg, dann aus Meschede-Enste Ersatzkleidung bereit gestellt.

Wegen des hohen Bedarfs an Atemschutzgeräten und Ersatzkleidung für die Feuerwehrleute wurde vom ZFR in Meschede der Abrollbehälter Atemschutz nachgefordert. So konnten benutzte Atemschutzgeräte sofort ausgetauscht sowie verunreinigte Einsatzkleidung zur Reinigung übergeben werden. 
Diese Maßnahmen der Hygiene sind unbedingt erforderlich, damit Giftstoffe über die verunreinigte Kleidung nicht in Gerätehäuser oder eigene Wohnung verschleppt werden.
 

 

Bild zur Meldung: Einsatz in Essentho