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Interview mit Max Mutzke zu seinem Konzert am 9. Juni

23. 05. 2023

  

Marsberg. Die aus Funk und Fernsehen bekannte Journalistin Sabine Heinrich ist privat mit Marsberg verbunden und verfolgt mit großem Interesse das Konzertereignis am 9. Juni mit der BigBand der Bundeswehr zusammen mit Max Mutzke. Weil sie sich zeitgleich für eine Aufzeichnung einer Sendung in München aufhalten muss, kann sie selbst leider nicht zu dem Konzert kommen. Sie möchte es aber mit Blick auf die Förderziele des Benefizkonzertes tatkräftig unterstützen. Deshalb hat sie für den Lionsclub Marsberg mit Max Mutzke über das anstehende Konzert und die Kinder-Förderung gesprochen:  


Sabine Heinrich: Max, Du bist Schwarzwälder und am 9. Juni zu Gast im schönen Sauerland, was verbindest Du mit dieser Region?

 

Max Mutzke: Als Schwarzwälder kenne ich die Fragestellung, wo der Schwarzwald anfängt und wo er aufhört gut – und ich glaube, so ist es auch im Sauerland, oder? Jedenfalls ist das Sauerland sehr bewaldet und da, wo Wald ist, da fühle ich mich wohl. Sobald ich in Regionen komme, die ländlich sind, fühle ich mich wohl, gut aufgefangen und mit einem guten Gefühl daheim. In diesen Regionen gibt es auch nicht so oft so große Konzerte – anders als zum Beispiel in Berlin, wo es an einem Abend 20 bis 30 verschiedene Veranstaltungen gibt, und das wissen die Menschen dann auch anders zu schätzen und gehen ganz anders mit, das ist oft intensiver.

 

Sabine: Du spielst mit der Big Band der Bundeswehr, ihr kennt euch?

 

Max: Wir kennen uns von mehreren Konzerten, aber nun kommt noch ein sehr persönlicher Bezug dazu. Es wird das erste Konzert sein, das ich mit meinem Bruder Menzel in der BigBand spiele, er spielt Trompete. Also ich habe schon oft mit Menzel auf einer Bühne gestanden und gespielt, aber er ist nun in die BigBand der Bundeswehr eingetreten. Und zwar mit allem was dazu gehört. Er hat bei der Bundeswehr zunächst seine Grundausbildung gemacht und ist jetzt fest in der BigBand. Und das aus einer Familie, in der wir alle Kriegsdienstverweigerer sind. Ich freue mich mit ihm an dem Abend zu spielen, das wird sehr familiär.


Sabine. Was schätzt Du an der BigBand?

 

Max: Ich schätze die Idee der Big Band – die werden von uns Steuerzahlerinnen und Steuerzahlern finanziert und dürfen für die Konzerte kein Geld einnehmen. Sie spielen also entweder für staatliche Anlässe oder eben für caritative Zwecke und dann gibt es für alle auf sinnvolle Weise Kultur zurück. Das ist ein reines Zurückgeben an die Gesellschaft, eine schöne Idee.

 

Sabine: Spielen die in Uniform?

 

Max: Wenn sie zum Beispiel mit mir dann haben sie normale Anzüge an. Wenn sie aber für andere, offizielle, Anlässe spielen, dann haben die auch entsprechende Uniformen.

 

Sabine: Was schätzt Du noch an der BigBand?

 

Max: Das sind sehr junge Musiker, die alle ihr Instrument studiert haben. Die sind sehr fresh und lustig – sowohl hinter der Bühne, als auch auf der Bühne und sie haben eine große Spielfreude.

 

Sabine: Wer sucht die Songs aus?

 

Max: Ich darf mir die Songs aussuchen, aber wir gucken zusammen, was geht, denn das muss ja auch vom Arrangement passen. Wir spielen gerne Soulstücke - „Me and Mrs Jones“  wird zum Beispiel ein großes Highlight an dem Abend.

 

Sabine: Wir beklagen, dass immer weniger Kinder schwimmen können und das macht uns als örtlicher Serviceclub große Sorgen. Deshalb wollen wir den Erlös des Konzertes dafür nutzen Schwimmkurse zu finanzieren, an denen jedes Kind teilnehmen kann. Außerdem möchten wir den Erlös dafür nutzen, dass alle Kinder in Marsberg ab dem Kindergartenalter professionell mit Musik in Kontakt kommen, Musik systematisch lernen – sowohl gesanglich als auch mit Instrumenten. Wie stehst Du zu diesen Plänen?

 

Max: Das ist der Wahnsinn. Ich kenne das bislang nur aus Monheim und das ist so unheimlich gut, das wünsche ich mir eigentlich deutschlandweit. Kultur fällt immer als Erstes weg, wenn Geld fehlt und in der Schule fällt auch immer sofort Musik aus, wenn es knapp wird. Dabei ist Musik intelligenzfördernd – wer Musik macht, das ist wissenschaftlich nachgewiesen, der lernt auch besser andere Dinge: Fremdsprachen zum Beispiel. Außerdem macht es glücklich und du sorgst dafür, dass Kinder glücklich werden. Ich denke, dass es keine bessere und friedlichere Gesellschaft gibt, als die, die früh mit Kunst und Kultur betraut ist.
Daraus entstehen Bands und Vereine und ich weiß wie es ist, früh in einer Band zu spielen. Das könnte doch ein Leuchtturmprojekt werden, wenn das andere Städte hören. Du hättest damit einen Keim gesetzt und es könnte weiter aufgehen. Irgendwann spielen die Kinder, die in Marsberg Musikunterricht und ein Instrument bekommen haben, die Konzerte in der eigenen Stadt.

 

Sabine: Wie war das in Deiner Kindheit mit Musik?

 

Max: Ich hatte das Glück, in einem Haus aufzuwachsen, in dem alles da war. Mein Vater hat als Arzt gearbeitet, aber eben auch in einer Band gespielt. Meine Mutter war Schauspielerin und daher war es bei uns zuhause sehr musisch. Wir sind in einem Fachwerkhaus im Schwarzwald auf dem Dorf  aufgewachsen und mein Vater hatte einen Probenraum für seine Band, in dem auch andere Bands proben durften. Der Raum war aber nicht in einem muffigen, dunklen Keller, sondern im Dachgeschoss mit Blick auf die Alpen. Es war hell und sonnig und ein bisschen wie Bullerbü. Die Nachbarschaft im Dorf fand das auch toll, und es hat sich niemand beschwert. Da sind dann Patienten zu meinem Papa gekommen und haben gesagt (Max spricht jetzt schwäbisch): „ Herr Doktor, also gestern, als sie gespielt haben, da haben wir uns mit einem Bier ins Fenster gesetzt und zugehört. Das war so schön.“ Bei uns zuhause war Musik also immer schon da.

 

Sabine: Und wie ist es mit Deinen Kindern?

 

Max: Die lieben Musik zum Hören. Sie spielen auch Instrumente und bei uns stehen auch sehr selbstverständlich Instrumente zur Verfügung: Klavier und Cello zum Beispiel. Musik ist bei uns absoluter Alltag und sie haben auch große Kenntnis, aber wir wollen sie nicht unter Druck setzen.


Sabine: Mögen sie es, wenn du spielst?

 

Max: Sie lieben es und sind auch gerne bei meinen Konzerten dabei.

 

Sabine: Es geht ja auch an dem Abend darum, Spenden zu sammeln, damit Kinder Schwimmen lernen.

 

Max: Da muss man gar nicht lang drüber reden, wie wichtig das ist.  Ich lese das im Sommer so oft, dass so viele Kinder ertrinken, weil sie nicht schwimmen können. In meiner Generation war das ganz klar, dass wir Schwimmen lernen und zusammen das Seepferdchen machen und es muss einfach Schwimmunterricht geben. Es wird immer heißer und natürlich wollen die Kinder sich abkühlen und in den See springen. Nach Corona gibt es auch in den Gärten viel mehr Pools – ich habe von einem Pool-Bauer gehört, wieviele Menschen mehr sich einen Pool in den Garten bauen lassen, oder einfach so ein übergroßes Schwimmbecken zum Zusammenstecken aufstellen. Die Kinder müssen aber schwimmen können und sicher sein. Hier geht es nicht um ein schöneres Leben mit Instrumenten, hier geht es ums Überleben.
Es braucht Initiativen für Kinder.

 

Sabine: Wir freuen uns auf den Abend mit dir und der BigBand der Bundeswehr in Marsberg.

 

Max: Und ich freue mich wahnsinnig über diese Initiative und den Grund, weshalb wir spielen – das ist einfach ein toller Anlass und dafür spiele ich erst recht gerne. Das wird ein Familientreffen, mit meinem Bruder auf der Bühne und ich bin ja Kinderfan und würde mir auch wünschen, dass viele Kinder kommen.
Bringt eure Kinder mit, dann sehen sie auch direkt alle Instrumente der Big and: in bester Form und perfekt gespielt. Kinder haben doch hoffentlich freien Eintritt?

 

Sabine. Na klar.

 

Max: Klasse. Vielleicht ist das ein Startschuss und wir können zusammen an dem Abend wirklich was bewegen.

 

 

Bild zur Meldung: Sabine Heinrich.

 
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