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Beeindruckende mobile Flugzeugbrandsimulationsanlage in Modularbauweise „made in Marsberg“

10. 02. 2022

Marsberg (ma). Jeder Flughafenfeuerwehrmann muss einmal im Jahr ein sogenanntes „heißes Training“ absolvieren. Das ist die Vorgabe der ICAO, der International Civil Aviation Organization, also der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation. Die Feuerwehren der Flughäfen Stuttgart, Hannover und Bremen werden dieses Training in Zukunft mit einer Flugzeugbrandsimulationsanlage absolvieren, die in Marsberg von Siebers Maschinenbau und Energietechnik gemeinsam mit Stahlbau Sprenger gebaut wurde. Schon seit 20 Jahren besteht der Kontakt zwischen den beiden Unternehmen und der Fire Go GmbH in Alsdorf bei Aachen. Dort wurde die Anlage bestellt, um sich unter realitätsnahen Bedingungen auf einen möglichen Ernstfall vorbereiten zu können.  An jedem der drei Flughäfen wird ein schwerer Stahltragrahmen, den Stahlbau Sprenger gefertigt hat, stehen. Die gesamte sonstige Technik passt in zehn Standardcontainer, die mit normalen LKW transportiert werden können. Die drei kooperierenden Flughäfen schulen dann jeweils ihre Mitglieder, in Hannover und Stuttgart sind es je 100 und in Bremen 50, einige Zeit, bis die Container wieder gepackt, zum nächsten Flughafen transportiert und dann dort wieder aufgebaut werden. „Es ist die größte und modernste mobile Flugzeugbrandsimulationsanlage in Modularbauweise auf der Welt“, betont Jochen Schürgers von Fire Go. Baubeginn war im Januar 2021, jetzt ist alles fertig. Verbaut wurden 100 Tonnen Stahl und 4.000 Meter Elektroleitungen. Etwa 44 Meter ist die Anlage lang und hat eine Spannweite von rund 25 Metern. Insgesamt sind in den beteiligten Unternehmen in den vergangenen anderthalb Jahren um die 20.000 Arbeitsstunden zusammengekommen. Entstanden ist ein „Flugzeug“, das dem Airbus A320 und der Boeing 737 nachempfunden ist. Jeweils auf der einen Seite sind die Merkmale des einen Modells und auf der anderen Seite die des anderen zu finden, damit die Feuerwehrleute beide kennen. Innen befindet sich alles, was ein echtes Flugzeug auch hat. Vom Cockpit über die Küche, die Toiletten, Gepäckfächer, Notrutschen, den Belly-Frachtraum bis hin zu Sitzen mit Vorrichtungen zum Herausschneiden, wie man es nach einer sogenannten Vertrümmerung tun müsste. Natürlich in schlichter Stahloptik ohne Polster, sodass mittels Gaszufuhr Brände entfacht, aber auch sofort wieder beendet werden können. Beispielsweise in der Küche oder im Cockpit gibt es solche „Brandherde“. Innen kann man auch einen Flashover simulieren. Der englischsprachige Fachbegriff beschreibt die Phase eines Brandes, in der er von der Entstehung durch Sauerstoffzufuhr schlagartig in einen Vollbrand übergeht. Außen kann ein Flächenbrand von bis zu 120 Quadratmetern nachgebildet werden, so als ob Treibstoff ausgelaufen wäre. Auch heißgelaufene Bremsen oder ein Brand in einem Triebwerk, zum Beispiel durch Vogelschlag, sind mögliche Szenarien, ebenso wie ein Brand am Rumpf des Flugzeugs. So gut wie alles, was die Feuerwehren üben wollen und müssen, ist berücksichtigt.
Die Stahlbauarbeiten und die Lackierung sind bei Stahlbau Sprenger durchgeführt worden, wo die Anlage auch aufgebaut worden ist. Siebers Maschinenbau und Energietechnik war für die Elektro- und die Gastechnik sowie für einen kleinen Teil der Konstruktionsarbeiten zuständig. Dass da schon etwas ganz Besonderes entstanden ist, zeigte sich eindrucksvoll am Mittwoch, als Vertreter der drei beteiligten Feuerwehren und der Firmen zusammenkamen und das SWR Fernsehen aus Süddeutschland extra zu Dreharbeiten nach Marsberg gekommen war. IMG_0273

 

Bild zur Meldung: Bild oben links: Jochen Schürgers von Fire Go, Christian Steckroth von der Flughafenfeuerwehr Stuttgart, Klaus-Peter Krüger von der Flughafenfeuerwehr Bremen, Sabine Drexler von der Arbeitssicherheit für die Feuerwache am Flughafen Stuttgart, Frank Wolters von der Flughafenfeuerwehr Hannover, Theresa, Benjamin und Michael Siebers von Siebers Maschinenbau und Energietechnik, Sturmius Sprenger junior und senior sowie Jens Jutzi von Stahlbau Sprenger, Robin Flottau und Alexander Rolheiser, ebenfalls von Siebers (von links) vor einem der Triebwerke der Flugzeugbrandsimulationsanlage. Foto: Mander

 
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